Tipps für deine Grundstückssuche - Gemeindegrundstücke
Lohnt sich die Bewerbung um einen Bauplatz aus öffentlicher Hand?
In vielen Gemeinden werden mittlerweile Einheimischenmodelle für die Vergabe von Grundstücken angeboten. Bei diesen Modellen wird die Vergabe von Grundstücken an Einwohner priorisiert. Durch diese bevorzugte Vergabe möchte man den sozialen Zusammenhalt in der Gemeinschaft stärken und einen möglichen Wegzug verhindern. Gerade in stark besiedelten Gebieten können sich langjährige Einwohner oft keine Baugrundstücke mehr leisten, was sehr frustrierend sein kann. Dank der Einheimischenmodelle werden Bauplätze in der Regel zu fairen Konditionen angeboten, so dass auch finanziell weniger gut gestellte Gemeindemitglieder die Chance haben, ihren Traum vom eigenen Haus zu verwirklichen, ohne dabei ihr soziales Umfeld verlassen zu müssen.
Die Vergabe der Grundstücke erfolgt nach verschiedenen Kriterien und Verfahren. Je nach Gemeinde können diese sehr unterschiedlich sein. Einige Kommunen verwenden Punktesysteme, die verschiedene Faktoren berücksichtigen, wie zum Beispiel bereits vorhandene Arbeitsplätze vor Ort, ehrenamtliches Engagement oder die familiäre Situation. Diese Kriterien können die Chancen auf ein Grundstück deutlich erhöhen oder beeinträchtigen. Es ist daher wichtig, sich vor einer Bewerbung genau mit den Vergabekriterien und dem Verfahren vertraut zu machen. Das Punktesystem ist zwar verbreitet, aber auch fehleranfällig und musste bereits in einigen Fällen nach Klagen ausgesetzt werden. Aus diesem Grund entscheiden sich immer mehr Gemeinden für das Losverfahren zur Vergabe der Bauplätze. Welches Verfahren in deiner Gemeinde zur Anwendung kommt, erfragst du am besten direkt bei der verantwortlichen Stelle, welche du über die Webseite deiner Kommune oder einen Anruf bei der zuständigen Gemeinde in Erfahrung bringen kannst.
Gerade wenn du in deiner Heimatgemeinde bauen möchtest, lohnt es sich abzuklären, ob deine Gemeinde ein solches Modell anbietet und vielleicht sogar Bauplätze ausgewiesen wurden oder in naher Zukunft Aussicht darauf besteht. Zusätzlich kannst du dich auch in Nachbargemeinden über verfügbares Bauland oder geplante Projekte informieren und dich auch hier je nach Vergabemodell bewerben. Finden sich nicht für alle ausgewiesenen Bauplätze ortsansässige Käufer, werden auch externe Interessenten berücksichtigt. Es besteht je nach Region auch die Möglichkeit, dass eine Ortschaft Zuzug aktiv fördern möchte, um ihre Gemeinschaft zu stärken oder zu vergrößern. Daher sollten Nachbargemeinden bei der Suche nicht vernachlässigt werden.
- Du erhältst in der Regel ein Grundstück zu fairen Konditionen. Insbesondere in Ballungsgebieten kann dies aufgrund von Kaufpreisen die sich nicht greifbarer Höhe bewegen, über den Erfolg deines Bauvorhabens entscheiden.
- Es entstehen keine Mehrkosten in Form von Maklergebühren. Du kaufst direkt von der Gemeinde.
- Du kannst in deiner gewohnten Umgebung bauen und musst dein soziales Umfeld nicht verlassen. Dies kann vor allem für Kinder belastend sein.
- Je nach Kriterienkatalog und durch dich erfüllte Anforderungen, können deine Chancen auf den Erhalt eines Bauplatzes deutlich steigen.
- Je nach Region und Angebot herrscht ein hoher Andrang um den ausgewiesenen Baugrund.
- In der Regel besteht eine Bauverpflichtung. Das bedeutet du musst innerhalb eines bestimmten vertraglich festgelegten Zeitraums mit dem Bau beginnen und diesen auch fertigstellen.
- Zusätzlich besteht die Möglichkeit, dass du dich für einen bestimmten Zeitraum zur Eigennutzung verpflichtest. Häufig wird bei einem vorzeitigen Verkauf dann eine Strafzahlung fällig.
- Die Gemeine behält sich meist ein Wiederkaufsrecht vor.
- Die Vergabe erfolgt durch komplexe Verfahren und Kriterien. Daher kann die Bewerbung um einen Hausbauplatz mit einem beträchtlichen Aufwand verbunden sein, der auch die Offenlegung deiner finanziellen Situation umfassen kann.
- Kein Verhandlungsspielraum beim Kaufpreis oder anderweitigen Bedingungen wie dem Bauzwang.
Lohnt sich eine Bewerbung um ein Gemeindegrundstück?
Diese Entscheidung hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Vergabeverfahrens und deiner persönlichen Situation. Wenn zum Beispiel die Vergabe nach Punkten erfolgt und du eine hohe Punktzahl erreichst, steigen deine Chancen auf ein Grundstück beträchtlich, je nachdem wie viele andere Bewerber es gibt. Wenn die Vergabe jedoch per Los erfolgt, haben alle Bewerber, die sich qualifiziert haben, die gleiche Chance.
Die Bewerbung um ein Baugrundstück der Gemeinde ist je nach Vergabeverfahren sehr aufwendig. Es ist wichtig, dass du dich gründlich über das angewandte Verfahren informierst und deine Chance abwiegst. Du könntest Glück haben und feststellen, dass du gute Aussichten hast, oder du könntest feststellen, dass deine Chancen begrenzt sind oder du sogar von der Vergabe ausgeschlossen bist, zum Beispiel aufgrund eines zu hohen Einkommens oder bereits vorhandenen Wohneigentums. Aber auch wenn du deine Chancen eher gering einschätzt, solltest du für dich gut abwägen. Es springen immer wieder Bewerber ab, was zum Vorrücken anderer führt. Vielleicht gehörst du aber auch einfach zu den Glücklichen deren Los gezogen wird! 😉
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